• Station 6: Bahngleise Petershausen – Letzte Postkarte

  • Treffpunkt am Bodanplatz

  • Treffpunkt am Bodanplatz

  • Station 1: Bodanplatz – Die Oktoberdeportation

  • Weg zur Sigismundstraße

  • Station 2: Sigismundstraße 19 – Die Synagoge brenntl

  • Station 2: Sigismundstraße 19 – Die Synagoge brennt

  • Station 2: Sigismundstraße 19 – Die Synagoge brennt

  • Station 2: Sigismundstraße 19 – Die Synagoge brennt

  • Gedenkstele Sigismundstraße

  • Station 3: Obermarkt – Aus dem Tagebuch von Trudy Rothschild (1)

  • Weg durch die Innenstadt

  • Weg durch die Innenstadt

  • Station 4: Schottenplatz – Paula Goldlust berichtet

  • Station 4: Schottenplatz – Paula Goldlust berichtet

  • Station 4: Schottenplatz – Paula Goldlust berichtet

  • Weg über die Fahrradbrücke

  • Station 5: Herosé-Park – Aus dem Tagebuch von Trudy Rothschild (2) und das Gedicht „Theater in Gurs”

  • Station 5: Herosé-Park – Aus dem Tagebuch von Trudy Rothschild (2) und das Gedicht „Theater in Gurs”

  • Station 5: Herosé-Park – Aus dem Tagebuch von Trudy Rothschild (2) und das Gedicht „Theater in Gurs”

  • Station 5: Herosé-Park – Aus dem Tagebuch von Trudy Rothschild (2) und das Gedicht „Theater in Gurs”

  • Station 5: Herosé-Park – Aus dem Tagebuch von Trudy Rothschild (2) und das Gedicht „Theater in Gurs”

  • Station 5: Herosé-Park: Aus dem Tagebuch von Trudy Rothschild (2)

  • Station 5: Herosé-Park: Gedicht „Theater in Gurs”

   

Am Morgen des 22. Oktober 1940 wurden die jüdischen Menschen aus ihren Wohnungen geholt und an den damaligen Güterbahnhof Petershausen gebracht, wo der Deportationszug auf sie wartete. 112 Jugendliche tragen am 22. Oktober 2021 Schilder mit den Namen der Deportierten vom Bodanplatz quer durch die Altstadt zum Petershauser Bahnhof. An einzelnen Stationen tragen sie kurze biografische und historische Texte vor und möchten so sichtbar machen, was damals in Konstanz geschah.

Station 1: Bodanplatz – Die Oktoberdeportation

In einer Nacht- und Nebelaktion wurden am 22. Oktober 1940 in ganz Baden und der Saarpfalz alle jüdischen Bürgerinnen und Bürger (ausgenommen waren nur die in ,,Mischehe" lebenden, sowie nicht transportfähige, schwer kranke Jüdinnen und Juden) zusammengetrieben und nach Südfrankreich deportiert.

Auch in Konstanz wurden an diesem Morgen 112 jüdische Mitbürger und Mitbürgerinnen aus dem Schlaf gerissen, in kürzester Zeit mit wenig Handgepäck zusammengetrieben und an den damaligen Güterbahnhof Petershausen gebracht, wo sie in einen ausrangierten, alten Personenzug gepfercht wurden. Die jüngste Konstanzerin war die gerade 3-jährige Ruth Alexander, die älteste Konstanzerin, Charlotte Bloch, 92 Jahre alt.

Nach mehrtägiger Fahrt in völlig überfüllten Zügen wurden im Rahmen dieser Aktion aus ganz Baden und der Saarpfalz insgesamt 6504 Juden in das Lager Gurs nach Südfrankreich deportiert.

Bereits in den ersten Wochen starben aufgrund der katastrophalen hygienischen Verhältnisse und der völlig unzureichenden Ernährung tausende von Insassen, darunter auch viele Konstanzer. Im Frühjahr 1941 wurden die überlebenden Menschen auf verschiedene Lager verteilt, doch die Zustände in den Lagern besserten sich nicht und die Sterblichkeitsrate blieb sehr hoch.

In einer beispiellosen Hilfsaktion gelang es der O.S.E. (Oeuvre des Secours aux Enfants) zahlreiche jüdische Kinder in Kinderheimen außerhalb der Lager unterzubringen und zu verstecken. Einige Kinder konnten so den Deportationen in die Vernichtungslager entgehen, als im Sommer 1942 die Deportationen aus Südfrankreich über Drancy nach Auschwitz begannen. Alle aus Südfrankreich in den Osten deportierten Konstanzer Jüdinnen und Juden wurden ermordet, die allermeisten direkt nach der Ankunft im Vernichtungslager.